Adventskonzert 2017 – Ein Nachbericht

Am 17. Dezember 2017 fand unser Adventskonzert „Klangwelten“ in der St. Martinskirche in Hochdorf statt. Unserer Wahrnehmung nach blieb in der Kirche kein einziger Platz frei, worüber wir uns natürlich unglaublich freuen! Wir haben sehr viel Rückmeldung zum Konzert von Ihnen erhalten, wofür wir uns ausdrücklich bedanken.

Ganz gezielt haben wir in diesem Jahr auf Ton- und Lichttechnik verzichtet – wir wollten uns auf die Wurzeln des Musikvereins zurückbesinnen und die Musik in den Vordergrund rücken. Um die Stimmung aufrecht zu erhalten haben wir in diesem Jahr auf Ansagen zwischen den Stücken verzichtet. Wer unser Progammheft in der schwach beleuchteten Kirche nicht lesen konnte, für den seien an dieser Stelle nochmal die Beschreibungen zusammengefasst:

 

Zunächst spielte das Jugendorchester unter der Leitung von Markus Bourqin die folgende Auswahl an Stücken:

Lightning! (Todd Stalter)
Ein Gewitter zieht über das Land und entfaltet die ganze Energie, die in ihm steckt. Donner, Blitz, Wind und Regen hat der Komponist Todd Stalter in seiner Komposition in kraftvolle Klänge gefasst. Die kurze Phase der Entspannung ist trügerisch, denn weitere dunkle Wolken ziehen auf und das Gewitter kehrt mit Macht zurück.

A Discovery Fantasy (Jan de Haan)
„Auf der Suche nach Musik“. So hieß in den 80er Jahren eine Sendung im holländischen Fernsehen. Dieses Programm führte die Zuschauer an einen bestimmten Ort oder in eine Gegend, wo dann die verschiedensten Arten des Musizierens vorgestellt wurden. Die Erkennungsmelodie dieser Fernsehsendung war die Basis Jan de Haans Komposition. Drei Teile dieses Werks hat sich das Jugendorchester für Sie erarbeitet: Intro, Intermezzo und Finale.

Largo „Aus der neuen Welt“ (Antonin Dvorák)
Der zweite Satz aus Dvoráks 9. Symphony beschreibt den bewegenden Trauergesang eines Mannes, dessen treue Gefährtin dahingeschieden ist. Der Komponist bediente sich dabei einer amerikanischen Dichtung und hat diese in melancholische Klänge gefasst. Johnnie Vinson hat diese weltbekannte Melodie für ein junges Blasorchester arrangiert.

Let it go aus „Die Eiskönigin“
Disneys Animationsfilm „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ war und ist in jeglicher Hinsicht ein voller Erfolg. Im Jahr 2014 ausgezeichnet mit je einem Oscar für den besten Animationsfilm und dem besten Filmsong (Let it go), war der Streifen auch in Deutschland der erfolgreichste computeranimierte Film. Basierend auf Hans Christian Andersens „Die Schneekönigin“ wurde die ursprüngliche Geschichte verfasst. Nach der Komposition der Filmmusik wurde die Handlung allerdings noch einmal völlig überarbeitet und die Hauptfiguren sehr viel lieblicher und freundlicher dargestellt als ursprünglich geplant.

 

Nach einer kurzen Umbauphase startete das Hauptorchester unter der Leitung unseres Dirigenten Marlon Zickgraf – in völliger Dunkelheit und Stille.

Bolero (Maurice Ravel)
„Mit dem Bolero ist mir ein Meisterwerk der Orchestermusik gelungen, nur leider ohne Musik.“ Dieses Zitat des Komponisten stammt aus dem Jahr 1930 kurz nach der Uraufführung in der Pariser Oper. In der Tat ist es eine Meisterleistung mit zwei 16-taktigen Melodien ein Werk über 17 Minuten zu schaffen, das zudem über die gesamte Länge seinen Grundrhythmus nie verändert. Jay Bocook ist es gelungen das Werk so zu kürzen und zu arrangieren, dass es an seinem Zauber nichts verloren hat.

Bilder einer Ausstellung (Modest Moussorgsky)
Ursprünglich als Klavierzyklus geschrieben, beschreiben die einzelnen Sätze Gemälde des Malers Viktor Hartman, einem engen Freund des Komponisten. Von Maurice Ravel für symphonische Orchester orchestriert und von Jim Curnow für Blasorchester arrangiert hören Sie die populärsten 6 Sätze dieses Meisterwerks der verschiedenen Klänge: Promenade, Das alte Schloss, Der Ochsenkarren, Ballett der unausgeschlüpften Küken, Die Hütte der Baba Yaga, Das Große Tor von Kiew.

Oblivion (Astor Piazzolla) – Solistin: Beate Ritter
Astor Piazzolla, ein Wanderer zwischen den Klangwelten der Klassik, des Jazz und seiner ursprünglichen Musik: des Tango. In einer Verschmelzung dieser Musikstile entstand das Stück Oblivion für den Film Heinrich IV im Jahre 1984. Sanft, sehnsüchtig, lyrisch und besinnlich umgesetzt für Oboe und Orchester von Lorenzo Pusceddu.
A Choral for a Solemn Occasion Marc van Delft
„Choral für einen feierlichen Anlass“. Ein einfacher Name für ein Werk, das aus einer einfachen Melodie besteht. Umso eindrücklicher sind die strahlenden Klänge und vollen Akkorde. Feierlicher kann es kaum werden.

A Tribute to Lionel (Andre Waignein) – Solist: Joshua Nüsing
Ganz im Stil des weltberühmten Jazz-Vibraphonisten Lionel Hampton schrieb Andre Waignein sein Werk in zwei unterschiedlichen Teilen. Im langsamen ersten Teil treten die unvergleichlich warmen und sphärischen Klänge des Vibraphons in den Vordergrund. Technisch anspruchsvoll und sehr flott geht es in den zweiten Teil, in dem die Schlägel förmlich über das Instrument zu fliegen scheinen.

Festa Paesana (Jacob de Haan)
Die Musik zu Festa Paesana (ital.: Dorffest) besteht aus einer Reihe musikalischer Skizzen. Dem Thema dieser Komposition liegt ein altes holländisches Volkslied zugrunde. Nach der Pferdeauktion wird noch kräftig gefeiert und der erste Abend des Festes klingt aus. Am nächsten Morgen schlägt die Turmuhr sieben, und das Dorf erwacht durch die Rufe der Herolde. Das große Pferderennen kann beginnen. Die Pferdewagen rumpeln durch die Straßen, eine Volkstanzgruppe tanz beschwingt einen Walzer, eine Musikkapelle marschiert mitten durch die Tanzenden mit Marschmusik und es wird gefeiert bis tief in die Nacht hinein. Mit einem feierlichen Choral endet das Fest in dem die gläubigen Dorfbewohner auf die Festlichkeiten zurückblicken.

Porgy and Bess (George Gershwin)
Die Geschichte um Porgy (einem verkrüppelten Bettler) und Bess (einer leichtlebigen Kleinkriminellen) spielt in Charleston, USA um 1840. Es geht dabei um die Themen in dieser Zeit – Rassentrennung, Drogen, Kriminalität. Wie in fast jeder Geschichte geht es aber auch um die Liebe. Heute würde man dieses Bühnenstück als Musical bezeichnen. Damals nannte man es American Folk Opera.

Famous German Christmas Songs (Stefan Schwalgin)
Die allermeisten der auch heute noch populären deutschen Weihnachtslieder stammen aus der Zeit zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert. Es ist wohl diesem Umstand zuzuschreiben, dass ein musikalisch moderner Zugang zu diesen Liedern bislang sehr selten anzutreffen ist. Dieses nicht ganz ernst gemeinte Arrangement von Stefan Schwalgin eignet sich eher nur bedingt um die bekannten feierlichen Weihnachtslieder mitzusingen, was nicht heisst, dass Sie es nicht versuchen dürfen.

 

Aus unserer Sicht war das Adventskonzert 2017 „Klangwelten“ ein voller Erfolg, den wir 2018 in der Mooswaldhalle gerne unter einem neuen Motto wiederholen wollen! Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Spenden, die natürlich vollumfänglich unserer Jugendarbeit zu Gute kommen werden.

Mindestens ebenso gut wie das Konzert kam offenbar das gesellige Beisammensein vor und im Pfarrer-Meybrunn-Haus bei Ihnen, den Konzertbesuchern, und natürlich auch den Musikern an. Auch dafür bedanken wir uns ganz herzlich.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins Jahr 2018!